Stille und doch so laut

Kennt ihr das, wenn ihr eigentlich so viel zu sagen habt - über eure Gefühle, Ereignisse und Co. - aber trotzdem nicht die richtigen Worte findet und schweigt, gar nichts sagt, aber es euch innerlich kaputt macht? Ja, ich kenne das. Und ich denke, einige von euch haben das auch schon mal erlebt. Mir geht es dann immer so, dass ich total abblocke und niemanden an mich ran lasse, mir selber Vorwürfe mache, die nicht stimmen und weit weg von der Realität sind. Aber wozu hat man Freunde, die einem in schwierigen Zeiten helfen? Ich habe die, und ich hoffe ihr auch.
So ähnlich geht es Hannah aus "Die Stille meiner Worte" von Ava Reed. Ihr Charakter und ihre ganze Art und Geschichte hat mich sehr berührt. Aber worum was geht es eigentlich?



Hannah ist 17 und hat ihre Zwillingsschwester Izzy bei einem tragischen Unfall verloren. Seit dem hat sie kein einziges Wort mehr gesprochen. Um der Stille ihrer Worte zu entkommen, schreibt Hannah Briefe an Izzy und verbrennt sie. Immer wieder und immer neue. Auch ihre Eltern trauern und wissen nicht wirklich, wie sie mit Hannah umgehen sollen. Schließlich wird sie auf St. Anna geschickt, einem Internat für Jugendliche "mit Problemen". In einem Camp, welches in den Sommerferien von der Schule aus stattfindet, trifft sie Levi.
Levi ist 19 Jahre alt und in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen. Für ihn ist es das letzte Jahr auf St. Anna und wohl das schwierigste. Schon vom ersten Moment an ist Levi von Hannah fasziniert. Er versucht alles mögliche, damit Hannah wieder spricht. Aber gelingt ihm das am Ende auch?

Nachdem ich "Wir fliegen, wenn wir fallen" von Ava Reed schon so toll fand, stand für mich gleich fest, dass ich das Buch hier auch noch unbedingt lesen muss. "Die Stille meiner Worte" habe ich in weniger als 2 Tagen gelesen, es hat mich so süchtig gemacht und es war jede einzelne Minute wert. Die Charaktere, besonders Hannah, sind mit so viel Liebe beschrieben, dass ich mir vorstellen könnte, dass es sie wirklich gibt. Auch die Handlung berührte mich zu tiefst. So sehr, dass ich mein Buch weglegen musst, um wieder atmen zu können. Es ist nicht nur traurig, wie das jetzt vielleicht hier so erscheint, es ist auch mit Humor geschrieben. Falls ihr das Buch noch nicht gelesen habt, solltet ihr es unbedingt noch tun. Warum?

Ich habe das Buch angefangen zu lesen, weil ich etwas brauchte, womit ich mich jedenfalls teilweise identifizieren kann. Ich brauchte in dem Moment einfach, so dumm das jetzt auch klingen mag, etwas trauriges, um meine eigenen Probleme loslassen zu können. Das Buch ist wahnsinnig intensiv, wenn es um Gefühle geht und das tat mir gut. Ich habe mich in der Geschichte verloren und meine Umgebung komplett ausgeblendet - genau so, wie es bei einem guten Buch sein soll. Und ich sage euch: Das Buch ist gut. Mehr als nur gut. Es ist ein kleines Wunder.
Zum Abschluss möchte ich euch noch ein kleines Zitat mit auf den Weg geben, vielleicht denkt ihr mal darüber nach:

"Manchmal muss man dem Leben folgen und manchmal muss man es selbst zeichnen. Die Schwierigkeit liegt darin, zwischen beidem unterscheiden zu können. Es ist eine Gradwanderung von Herz und Verstand, von loslassen und festhalten." - Die Stille meiner Worte, Ava Reed

Und während ich diese Rezension geschrieben habe, bin ich doch nochmal ganz schön emotional geworden. Entschuldigt, wenn euch meine Einschätzung zu persönlich ist.
Hier könnt ihr euch das Buch ansehen und hier kommt ihr zu Ava Reed.

Euch einen guten Start in die Woche,
Herzallerliebst,
Natalie

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